Wie läuft es in Dänemark? Unsere Anna Sofia hält uns über ihr dänisches Leben auf dem Laufenden.
Anna Sofia König erzählt uns über ihr aktuelles Leben in Dänemark. Das Südtiroler Handballtalent nimmt derzeit nämlich an einem Schulaustausch an der renommierten dänischen Sportschule Sportsefterskolen SINE teil, welches von der Handball Academy Südtirol gefördert wird.
1.Hallo Anna, du hast dich jetzt schon eingelebt in Dänemark. Wie ist dein Tagesablauf in der Sportschule SINE?
Mein Tagesablauf hängt sehr vom jeweiligen Wochentag ab, denn die Trainings- sowie Schulzeiten variieren täglich. Die Trainingsdauer und jede Schulstunde betragen in SINE 1,5 Stunden. Frühstück gibt es bereits um 6:55 Uhr, Mittag gegessen wird um 11:40 Uhr und das Abendessen ist um 18:05 Uhr angesetzt. Dazwischen verteilen sich die Schul- und Trainingseinheiten. Trainiert wird bis zu zweimal täglich. Aufgrund von Corona hat die Meisterschaft erst später begonnen, und da ich in zwei Mannschaften spiele, habe ich derzeit bis zu 3 Spiele die Woche.
2. Das klingt, als hättest du einen sehr intensiven Wochenplan. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
In dieser Schule gelingt dies recht einfach, da die Trainingszeiten sich nicht mit den Schulzeiten überschneiden und die Lehrpersonen auf die Bedürfnisse der Schüler und deren Sport sehr Rücksicht nehmen.
3. Wie ist das handballerische Niveau im Vergleich zu Südtirol bzw. Italien?
Das handballerische Niveau ist deutlich höher als jenes in Südtirol bzw. Italien. Die Anzahl der Spielerinnen eines Jahrgangs ist hoch, und daher gibt jeder beim Training sein Bestes und kämpft um einen Stammplatz. Insgesamt sind wir 45 Mädchen, die in vier Mannschaften verteilt spielen. Ich spiele bei der Mannschaft SINE 2 in der zweiten Division und helfe des Öfteren bei SINE 3 in der dritten Division sowie bei SINE 1 in der ersten Division aus. Derzeit steht meine Mannschaft von SINE 2 mit hohem Vorsprung an erster Stelle und sollte dies so bleiben, werden wir ab Dezember in die erste Division B aufsteigen und dann auch gegen noch bessere Mannschaften spielen. Das Level der Torwarte ist dieses Jahr besonders hoch, beispielsweise spielt bei SINE 1 spielt eine der Torfrauen der dänischen Juniorennationalmannschaft. Auch die restlichen Torfrauen sind von namhaften dänischen Clubs.
4. Du hast jetzt ein bisschen hineingeschnuppert in die Welt der Profis. Wäre das ein Leben, das dich für deine Zukunft reizen würde?Für mich steht derzeit die Schule im Vordergrund. Sollte ich aber zukünftig die Möglichkeit haben Schule und Handball optimal zu verbinden, dann würde ich diese Gelegenheit sicherlich beim Schopf packen.
5. Was nimmst du sportlich und persönlich mit nach Hause, wenn es im Dezember wieder zurück nach Südtirol geht?
Sportlich konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln, mich auf einem höheren Level beweisen und viel Neues lernen. Besonders das anspruchsvolle Training, die neuen Trainingsmethoden, die wertvollen Inputs der dänischen Trainer und die tollen Trainingsbedingungen waren eine große Bereicherung. Auf dem Papier sollte ich sportlich stärker als vorher nach Südtirol zurückkehren, aber die Konkurrenz in Südtirol hat in diesen Monaten sicher auch nicht geschlafen und so wird es sich wie immer im Sport erst auf dem Spielfeld zeigen, wie sehr ich mich in Dänemark weiterentwickeln konnte. Auf jeden Fall nehme ich aber bessere Sprach- und Menschenkenntnisse, wertvolle Freundschaften und eine einzigartige Erfahrung mit nach Hause.
ANNA, VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW UND ALLES GUTE!
( Im Bild: Anna Sofia im Trikot ihres aktuellen Teams )
Redaktion Handball Academy Südtirol Alto Adige
November 2020